In Oberösterreich gibt es ein beträchtliches Potenzial, die erneuerbare Stromproduktion auszubauen. Angesichts der künftig stark steigenden Stromnachfrage muss dieses viel stärker als bisher genutzt werden.
Einen im Auftrag der WKOÖ durchgeführte Studie des Energieinstituts an der Johann Kepler Universität (JKU) zeigt, dass Oberösterreich über beträchtliche Möglichkeiten verfügt, um die erneuerbare Stromproduktion deutlich auszubauen.
Insbesondere im Bereich der Photovoltaik mit zusätzlich 7,7 Terawattstunden (TWh) und der Windkraft mit zusätzlichen 3,4 TWh steht ein großes Potenzial für den weiteren Ausbau zur Verfügung. Aber auch die Wasserkraft (mit +1,0 TWh) und die Biomasse (mit +0,9 TWh) bieten bedeutende Möglichkeiten, um nachhaltige Energie zu erzeugen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Oberösterreich einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten und damit die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen reduzieren kann.
„Konfrontiert mit einer künftig stark steigenden Stromnachfrage, etwa für industrielle Prozesse, Mobilität, Raumwärme und Wasserstoff, müssen wir uns als Gesellschaft überlegen, ob wir auf einzelne erneuerbare Energieträger großteils verzichten wollen und können und somit auch auf heimische Wertschöpfung“, so Robert Tichler vom Energieinstitut an der JKU. Bis 2040 wird erwartet, dass sich der Strombedarf in Oberösterreich verdoppelt (von 13,7 TWh auf etwa 26 TWh).
NOTWENDIGE INFRASTRUKTUR
Die Studie des Energieinstituts zeigt auch, dass ein rascher Ausbau der Energieinfrastruktur dringend nötig ist. Denn um die Potenziale der erneuerbaren Energien optimal zu nutzen, ist eine entsprechende Speicherkapazität unerlässlich. Die Ergebnisse machen deutlich, dass Oberösterreich Speicherkapazität für den täglichen Lastausgleich im Stromnetz von bis zu 20 GWh pro Tag und zusätzlich 860 GWh für die saisonale Stromspeicherung benötigt. Der Ausbau Speicherlösungen stellt daher eine zentrale Herausforderung dar, um eine zuverlässige und nachhaltige Energieversorgung zu gewährleisten. Um die Speicherkapazitäten für die Lastausgleiche von bis zu 20 GWh zu schaffen, belaufen sich die benötigten Investitionen allein für Oberösterreich auf eine Höhe von 10 MRD. Euro.
Mit den Wiederaufbaumitteln der EU (3,5 Mrd. für Österreich, 46 Prozent davon für Klimaschutzsektor) sowie dem von der Bundesregierung beschlossene Transformationsfonds der Industrie mit 5,7 Mrd. Euro wären die notwendigen finanziellen Mittel bereits vorhanden. Nun geht es um die konkrete Planung um Umsetzung.