FAQs
„OÖ ist kein Windkraftland, am Saurüssel gibt es zu wenig Wind?“
Windpotenzial
Im Gebiet Saurüssel Höhenrücken ist gutes Winddangebot vorhanden (6-7 m/s)
. Der Höhenrücken des Saurüssel ist um fast 100 m höher und daher gibt es ein noch höheres Windpotential als im für wirtschaftlich erfolgreichen Windpark Munderfing.
Betriebsstunden
Betriebsstunden (Stunden im Jahr, in dem sich die Windräder drehen)
Es kann von ca. 7.000 Betriebsstunden ausgegangen werden. Die Räder drehen sich ab ca. 10 km/h Windgeschwindigkeit. Also drehen sich die Räder ca. 80 % der Zeit, natürlich nicht immer mit maximal möglicher Leistung.
CO₂-Emissionen
Wie lange dauert es, bis ein Windrad CO₂-neutral produziert, wenn man alles einrechnet (Abbau der Ressourcen zum Windradbau, Transportwege dieser Materialien, LKW-Fahrten mit dem Beton für das Fundament, Straßenbau für die Errichtung der Anlagen, CO₂-Emissionen durch Umgraben der Waldböden und Abholzung? Abbau und Recycling der Anlagen …)?
Ein modernes Windrad erzeugt je nach Standort und Type in ca. 6 bis 10 Monaten so viel Energie, wie für die Herstellung notwendig war. Bei einer durchschnittlichen Lebensdauer von rund 25 Jahren sind das also ungefähr 30- bis 50-mal mehr Energie, als für die Herstellung benötigt wurde.
Es gibt dabei verschiedene Betrachtungsweisen (cradle-to-cradle; cradle-to-gate; cradle-to-grave), mit welchen zunächst die Bilanzgrenze definiert werden muss. Dann fließen viele weitere Faktoren mit ein, wie:
- Mit welchem Strommix wird verglichen?
- Inwieweit können Emissionen aus dem Wegebau, welche nach Errichtung hauptsächlich forstwirtschaftlich genutzt werden, der Windenergie zugeschrieben werden?
- Was geschieht mit dem gewonnenen Holz bei der Rodung?
- Welcher Betrachtungszeitraum wird für CO₂-Äquivalente verwendet. Eine interessante Studie zum Thema Klimaamortisation bzw. LCA findet man hier: www.umweltbundesamt.de
Bezüglich CO₂ emittiert die Windenergie gesamtheitlich betrachtet auf einem Schwachwindstandort (onshore) rd. 10,6 g CO₂-Äquivalent/kWh. Die Emissionen der durchschnittlichen Stromlieferung in Österreich betragen 227 g CO₂-Äquivalent/kWh (www.oib.or.at). Demnach verursacht Strom aus Windenergie nur ein Zwanzigstel der CO₂-Äquivalente des österreichischen Strommixes.
Energieproduktion vs. Energieaufwand
Energieproduktion auf Lebenszeit vs. Energieaufwand in der Produktion („Erntefaktor“)
Der Windpark würde ca. 300 GWh erzeugen. Die energetische Amortisationszeit, das ist die Zeit, welche die Anlage in Betrieb sein muss, um ihren kumulativen Energieaufwand wieder „hereingespielt“ zu haben, liegt lt. Hersteller zwischen gut fünf und acht Monaten. Der Erntefaktor beschreibt das Verhältnis der im Verlaufe der Lebensdauer eines Kraftwerks insgesamt erzeugten Energie zur eingesetzten Energie. Bei einer kalkulatorisch angesetzten Lebensdauer von 20 Jahren ergeben sich daraus Erntefaktoren je nach Standort und Technik zwischen 30 und 50.
Europäischer Strommarkt
Die Stromnetze der Länder Europas sind miteinander verbunden. Die Möglichkeit, Strom zu transportieren und auszutauschen, ist jedoch begrenzt, da auch die technischen Kapazitäten der Leitungen begrenzt sind.
Beim Stromhandel zwischen zwei Ländern sind umliegende Länder immer mit betroffen. Strom nimmt immer den Weg des geringsten Widerstands, dadurch kann der Strom nicht mehr genau zugeordnet werden, wenn er erst einmal im Netz ist.
Der bilanzielle Stromhandel läuft unabhängig von den physikalischen Stromflüssen über zertifizierte Herkunftsnachweise: Der Stromlieferant kauft eine bestimmte Menge Strom bei einem Erzeuger und erhält dafür einen Nachweis für den Ursprung dieser Strommenge. Diese Zertifikate geben Aufschluss darüber, wo die gehandelte Menge Strom erzeugt wurde und ob sie aus Wind-, Wasser-, Sonnen- oder thermischen Kraftwerken stammt. Kaufen immer mehr Kundinnen und Kunden Ökostrom, steigt der Preis dieser Zertifikate und damit der Anreiz, weitere erneuerbare Erzeugungsanlagen zu errichten.
Die Preisbildung im europäischen Großhandel entsteht durch ein Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. Dabei werden die Kraftwerke aufsteigend nach ihren Grenzkosten sortiert – also den Kosten, die die Erzeugung einer weiteren Megawattstunde (MWh) beim jeweiligen Kraftwerk verursacht. Die Grenzkosten des letzten Kraftwerks, das gerade noch zur Deckung der Stromnachfrage gebraucht wird, geben den Preis vor, den alle Kraftwerke für ihren Strom erhalten (siehe Abbildung). Hierbei wird der Umstieg auf erneuerbare Energien forciert, da diese den Strompreis senken würden.
Lebensdauer
Lebensdauer WEA?
WEA werden, solange es wirtschaftlich darstellbar ist, betrieben. Es ist jedenfalls von mindestens 20 Jahren auszugehen. Nach einer Überprüfung ist es allerdings möglich, die Betriebsdauer verlängern zu lassen und die WEA bis zu insgesamt 25 bis 30 Jahren zu betreiben.
Recycling
Recycling: Werden die WEA nach Ablauf der Lebens- / Nutzungszeit „sich selbst überlassen“ oder wird wieder rückgebaut?
Ist eine Weiterverwendung andernorts nicht möglich (was dzt. durchaus üblich ist), können mittlerweile bereits 80-90 % der Gesamtmasse von WEA wiederverwertet werden (Vestas gibt z. B. für die V 172 eine Recyclingquote von 86,6 % an). Besonders die Stahlbauteile wie der Turm sind hervorragend wiederverwendbar.
Die Rotorblätter bestehen aus faserverstärkten, mehrlagigen GFK/CFK-haltigen Verbundwerkstoffe (Glasfaser/Carbonfaser verstärkte Kunststoffe, Epoxidharz) und meist auch aus Holz (Balsaholz). Derzeit werden sie meist als Ersatzbrennstoff, z. B. in der Zementindustrie, genutzt. An der Skalierung der Kreislauftechnologie für Rotorblätter und der Beschaffung von Rotorblättern wird intensiv gearbeitet, da sich die Menge an Material deutlich erhöhen wird. Der Balsabaum ist eine unkomplizierte, schnell wachsende und nicht bedrohte Pflanzenart, die in Südamerika beheimatet ist. Für ein durchschnittliches Rotorblatt werden ca. 5–6 m³ Balsaholz benötigt.
Strom-Backup
Strom – „Backup“ – woher kommt der Strom, wenn zu wenig Wind da ist?
Es wird versucht in Zukunft den gesamten Strom über erneuerbare Energie, insbesondere Wind, Sonne, Wasser und Biomasse CO₂-frei bzw. CO₂-neutral zu erzeugen. Sollte dennoch zu wenig Strom aus Erneuerbaren zur Verfügung stehen, wird Strom aus konventionellen (fossilen) Kraftwerken erzeugt bzw. Strom importiert. Um die fossile Stromerzeugung und den Stromimport in Zukunft aber zu verringern, werden auch Speicherkraftwerke benötigt. Ein gutes Beispiel dazu ist das Pumpspeicherkraftwerk Ebensee, hier wurde der Bau des Kraftwerkes bereits begonnen, und ab 2027 kann damit erneuerbare Energie gespeichert werden und bei Bedarf später wieder in das Stromnetz eingespeist werden.
Oder alternativ: Sollte der Strom aus erneuerbaren Energien nicht ausreichen, muss Strom in konventionellen (fossilen) Kraftwerken erzeugt oder importiert werden. Um in Zukunft dies aber zu verhindern werden Pumpspeicherkraftwerke, wie das eben zu bauen begonnene Kraftwerk Ebensee, benötigt.
Stromqualität
Aussage zu Stromqualität (vgl „Flatterstrom“)
Die Windenergie unterliegt Tages-, sowie jahreszeitlichen Schwankungen.
Droht eine Überlastung des Stromnetzes durch zu viel erzeugten Strom aus Windenergie bzw. Erneuerbarer Energie im Allgemeinen, können Betreiber von flexiblen Kraftwerken ihre Leistung reduzieren und damit die Überproduktion ausgleichen. Bei zu wenig Erzeugung können flexible Kraftwerke ihre Leistungen entsprechend hochfahren.
Weiters gibt es bereits erfolgreiche Testläufe mit Batteriespeichern in Kombination mit der Windenergieerzeugung. Im Bezirk Gänserndorf wurden bereits umfangreiche Tests mit einem Batteriespeicher mit einer Kapazität von 2,2 MWh und einer Leistung von 2,5 MW durchgeführt. Hierbei wurde die Möglichkeit überprüft, die eine Batterie zur Netzstabilisierung bietet.
Stromversorgung wäre im Fall eines Blackouts in Österreich aufgrund der vorhandenen Speicher ca. 3-15 Tage möglich.
Treibhaus relevante Gase
Werden bei der Errichtung von Windrädern treibhausrelevante Gase verwendet und welche Rolle spielt SF6?
Schwefelhexafluorid (SF6) ist ein anorganisches, chemisches Gas aus den Elementen Schwefel und Fluor. SF6 gehört zu den treibhausschädlichsten Gasen überhaupt, ist es doch 23.500-mal klimaschädlicher als Kohlendioxid. Darum ist auch zu erwarten, dass ab 2025 der Einsatz von SF6 Gas in elektrischen Betriebsmitteln von der EU-Kommission reguliert und eingeschränkt wird. Anwendung findet SF 6 als Isolator in Hochspannungsanlagen und Transformatoren, es wird auch beim Gießen von Magnesium als Schutzgas benutzt und kann zur Wärmedämmung und zum Lärmschutz in Isolierglasfenstern verwendet werden.
In der Windkraft wird dieses Isoliergas als Isolator in Schaltern eingesetzt. Freigesetzt wird dieses Gas nur dann, wenn der Druckbehälter des Schalters brechen würde. Es gibt bereits einige Hersteller, die SF6-freien Schaltanlagen anbieten. SF6-Schaltanlagen werden daher nur mehr dort eingesetzt, wo es heute noch keine Alternativen gibt oder technisch nicht sinnvoll ist. Bisher ist es so, dass bei hermetisch versiegelten Drucksystemen, die Emissionen durch Entweichen von Gas äußerst begrenzt sein dürften. Der Aspekt SF6 freier Schaltanlagen muss für das gegenständliche Projekt dann im Rahmen der technischen Detailplanung auch in Abstimmung mit dem Netzbetreiber geprüft werden.
Hier auch noch ein Größenvergleich: Eine Schaltanlage enthält rund 3 kg SF6-Gas. Würde dies vollständig in die Atmosphäre entweichen (was wie gesagt nur sehr selten vorkommt) wäre dieses genauso Treibhaus wirksam wie 69 Tonnen CO₂. Ein Windrad spart aber im Jahr weit mehr als 5.000 Tonnen CO₂ ein.
Das ist natürlich kein Grund, die Windkraft nicht noch umweltfreundlicher zu machen und die Technologie weiterzuentwickeln. Gerade beim SF6-Gas gibt es hier schon vielversprechende Alternativen.
Windenergienutzung in Österreich
Warum brauchen wir in Österreich/Oberösterreich überhaupt Windenergieanlagen?
Folgende Punkte sprechen für einen Ausbau der Windenergie:
- Endliche Wasserkraftreserven
- Zunehmender Energiebedarf
- Verringerung der Auslandabhängigkeit
- Kostengünstige Stromerzeugung
- Nationale und internationale Klimaschutzziele
Trotz des steigenden Einsatzes energiesparender Anlagen und Geräte hat sich der Strombedarf in Österreich seit 1970 verdreifacht. Erst in den letzten zehn Jahren ist eine Abflachung der Bedarfskurve feststellbar.
Seit dem Jahr 2001 ist Österreich ein Stromimportland. Trotz der Tatsache, dass unser Land mit einem Anteil von erneuerbaren Energien von über 73% am Bruttostromverbrauch die Spitzenposition in Europa innehält, besteht also weiterhin massiver Bedarf an der Einfuhr von Elektrizität aus dem Ausland.
Der fehlende Strom kommt hauptsächlich aus Deutschland und Tschechien, aus Ländern also mit hohen Anteilen an Kohle-, Gas-, Erdöl- und Atomstrom. Um diese Abhängigkeit zu verringern, sind neben der Steigerung der Energieeffizienz vor allem Einsparungen und der Zubau neuer Erzeugungskapazitäten notwendig. Da die Potenziale für die Wasserkraftnutzung in Österreich langsam erschöpft sind, kommt dem Ausbau von Windenergie und PV eine immer stärkere volkswirtschaftliche Bedeutung zu. Dazu kommt, dass durch die massive Verteuerung der Stromerzeugung aus fossilen Energiequellen (vor allem Gas und Erdöl) die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien deutliche Kostenvorteile aufweist.
Die EU hat die nächsten Zieletappen des Klima- und Energiepaketes bis zum Jahr 2030 bzw. 2050 festgelegt. Dabei wurde das ursprüngliche Reduktionsziel auf netto mindestens 55 Prozent ausgeweitet, um den Erfordernissen des Pariser Übereinkommens zu entsprechen. Darüber hinaus hat sich die Europäische Kommission für das Jahr 2050 das Ziel gesetzt, klimaneutral zu sein. Das bedeutet für Österreich eine Reduktion der Treibhausgas-Emissionen um 36 Prozent gegenüber dem Jahr 2005. Dies ist nur mit einem massiven Ausbau erneuerbarer Energiequellen erreichbar.
Durch direkte und indirekte Elektrifizierung wird der erwartete Strombedarf laut Österreichs Energie in den nächsten Jahren deutlich ansteigen, in Summe bis 2040 auf knapp 140 TWh, was beinahe einer Verdoppelung im Vergleich zum heutigen Niveau entspricht.
Wirtschaftlichkeit
Wirtschaftlichkeit von WEA
Die Wirtschaftlichkeit von Windkraftwerken ist von sehr vielen Faktoren wie den Investitions- und Betriebskosten, den Finanzierungskosten etc. abhängig. Den größten Einfluss haben aber die erzeugte Strommenge und der Strompreis. Die erzeugte Strommenge kann man durch die guten Standortkenntnisse gut abschätzen. Durch das auf den Standort angepasste Fördersystem sollte einerseits ein wirtschaftlicher Betrieb möglich sein, und andererseits aber eine Überförderung ausgeschlossen werden.
„Der Saurüsselwald ist für Windenergie nicht geeignet (Menschenschutz)“
Abstände von WEA zu Siedlungen/bewohnten Gebäuden
- LUA fordert 1.000 m Abstand zu bewohnten Gebäuden als „allgemein anerkanntes, sinnvolles Abstandsmaß“ ein.
- Die vorliegenden Prüfstandorte haben alle mind. 1.200m Abstand zu bewohntem Gebiet.
Schall/Lärm
- Schalluntersuchungen durch Schallgutachten im Rahmen UVP, Prüfung einzuhaltender Schwellenwerte
- Überschreiten WEAn die Grenzwerte, werden sie nicht genehmigt
- Natürliche Abschirmkulisse Wald
- Infraschall wird in zahlreichen internationaler Studien als unbedenklich beschrieben, negative Auswirkungen auf die Gesundheit wurden bisher nicht festgestellt.
- Gefährdung Schneegattern: Liegt im Süden des Projektgebietes, Hauptwindrichtungen aber West und Ost
Schattenwurf, Lichtverschmutzung
- Im Rahmen der UVP berechnet und Grenzwerten gegenübergestellt.
- Bei Überschreitung der max. Beschattungszeit muss Anlage abgeschaltet werden – wird als Auflage im UVP-Bescheid festgelegt.
- Es wird aktuell daran gearbeitet, die Befeuerung in der Nacht nur bei anfliegenden Objekten zu aktivieren (Transponder- oder alternativ Radartechnik)
Eisfall
- WEA schaltet im Vereisungsfall automatisch ab, daher gibt es keinen „Eiswurf“.
- WEA kann erst bei Eisfreiheit wieder gestartet werden.
- Um Gefährdungen durch Eisfall zu verhindern, sind Warnleuchten in festgelegten Sicherheitsabständen installiert und Umgehungswege eingerichtet.
Brandschutz
- Erstellung von Einsatzplänen mit den lokalen Feuerwehren werden
- Anlage von Löschzisternen als UVP-Auflagepunkt
- In allen WEAn werden Löschsysteme eingebaut; ÖBf als Grundbesitzer schreiben das zwingend vor.
Wasserhaushalt
- Erhebungen Wasservorkommen/Versorgungseinrichtungen und Prüfung der Auswirkungen im Rahmen der UVP
- Umsetzung von Schutzmaßnahmen während Bau (Schutz Grundwasser)
Hangwassergefahren
- Das Thema Oberflächengewässer wird im Rahmen der Umweltverträglichkeitserklärung (UVE) im Fachbeitrag Wasser behandelt.
- Die Flächeninanspruchnahme ist im Vergleich zur Waldfläche vernachlässigbar. Bis auf die Fundamente handelt es sich weiterhin um versickerungsfähige Flächen.
- Sollte sich aber herausstellen, dass WEAn hohe Auswirkungserheblichkeit auf das Hangwasser haben, werden wirksame Gegenmaßnahmen gesetzt.
„Der Saurüssel Höhenrücken ist für Windenergie nicht geeignet (Naturschutz)“
Flächenverbrauch einer Windkraftanlage
- Der Saurüssel ist bereits gut durch Forststraßen erschlossen, daher geringer Wegzubau und geringe Befestigungsmaßnahmen notwendig
- Ca. 9 ha werden in etwa für die Montageflächen vorzuhalten sein (Kranstellfläche inkl. Hilfsflächen), ca. 2 ha Freihaltung für Fundamentflächen (Fundament alleine ca. 500 – 600m2), 3,0 ha für Ausbau/Neubau Zuwegungen, gesamt: 14,0 ha
- Bei 5 geplanten Windkraftanlagen ergibt das eine Fläche von 70 Ha.
- Davon werden mehr als 80 % wieder rückgebaut (z.B. Hilfsflächen für Kranausleger, eigenes Rückbaukonzept für Kranstellfläche) Soll als verbindliche Maßnahmenplanung in die UVP aufgenommen werden.
Ableitungskabel
- Keine neuen Freileitungen, ausschließlich Erdkabel
- Bevorzugte Verlegung im Straßenkörper, schonende Verlegung mittels Pflug
- Der Windpark wird an das bestehende Umspannwerk Frankenmarkt in ca. 7 km Entfernung angeschlossen.
Wegerrichtung
Müssen neue Wege gebaut werden?
Das vorgesehene Projektgebiet ist gut durch Forststraßen erschlossen. Es sind kürzere Wegstücke zu den finalen Standorten zu ergänzen und eventuell bestehende Wege auf die notwendige Tragfähigkeit auszubauen. Durch die langjährige forstliche Nutzung des Saurüsselwaldes ist die Infrastruktur großteils vorhanden.
Windenergie im Wald
In Österreich werden pro Jahr ca. 20 Millionen Festmeter Holz geerntet, davon ca. 7 Millionen Festmeter Schadholz, Tendenz leider steigend.
Bei ca. 700 Festmeter pro Hektar Fichtenwald ergibt das 9.800 Fm Holzschlägerung pro Windkraftanlage, die zu 80 % wieder aufgeforstet wird.
Ein Hektar Wald nimmt ca. 12 Tonnen co2 pro Jahr auf, eine Windkraftanlage vermeidet 5000 Tonnen Co2 pro Jahr
Wildtierkorridore
- Studien zeigen, dass WEAn für Großsäuger in geschlossenen Waldbeständen keine bis nur sehr geringe Barrierewirkungen haben
- Mehrere Studien zeigen außerdem, dass sich Hirsche und Rehe nicht von Windenergieanlagen beeinflussen; schneller und hoher Gewöhnungseffekt.
- Entsprechende Untersuchungen sind Teil der UVP
Vogelschutz
Windkraft und Vögel?
In jedem Projektgebiet werden die Arten und Lebensräume von Vögeln und Fledermäusen von anerkannten Expert*innen eingehend untersucht. Diesbezügliche Untersuchungen und gegebenenfalls daraus folgende Auflagen sind ein wesentlicher Teil der behördlichen Bewilligungsverfahren.
Fledermäuse
- Laut den aktuellen Planungen liegt Rotorblattunterkante zwischen 90 und 100 Metern.
- Großteil der Flüge (>80%) findet unter dieser Höhe statt.
- Fledermaus-Monitoring ist Standardauflage im UVP-Verfahren
- Darauf aufbauend temperatur- und windgeschwindigkeitsabhängige Abschaltungen der WEAn
„Von einem Windpark haben die Anwohner*innen nichts außer Nachteile“
Sichere, saubere und günstige Versorgung mit Elektrizität
- Versorgungssicherheit: Österreich muss wieder autonom werden, seit 2001 Strom-importland; OÖ wurde in den letzten Jahren vom Stromexporteur zum -importeur (über 10 %); Strombedarf wird weiter steigen (Industrie, E-Mobilität)
- Sauberer Strom: Windenergie verursacht keine Emissionen, die Emissionen für die Herstellung sind nach unter einem Jahr Betrieb kompensiert; geringer Flächenverbrauch im Verhältnis zum Energie-Output
- Punkto Energiepreise: Windenergie ist mit der Wasserkraft mittlerweile die günstigste Energieform
Gemeinden und Bürger*innen
- Gemeindevertrag: Derzeit Ausarbeitung eines Gemeindevertrags in Form einer Kooperationsvereinbarung; Gewährung von finanziellen Leistungen an die Gemeinde ausschließlich gegen entgeltliche Leistungserbringungen; Gleichbehandlung der Gemeinden
- Option Gemeindebeteiligung: Derzeit Beteiligung aufgrund vom Projektentwicklungsrisiko, Finanzierungskosten, unbekannten Erlösen etc. nicht möglich (lt. IKD); Einräumung einer Beteiligungsoption bis zur Baureife im Gemeindevertrag
- Bürgerbeteiligung: Bürger können sich persönlich am Windpark beteiligen; niedrige Einstiegsbarrieren, vorrangig für Bürger*innen der Standortgemeinden; attraktive Zinsen; Nachrangdarlehen nach dem Alternativfinanzierungsgesetz.
- Weitere Assets: Ideen und Planungen zu Themenwegen, Radwegenetz, Reitwege, Schlittenhundenwege
Eingriff in die Natur
Wie stark wird bei der Umsetzung in die Natur eingegriffen?
Bei der Umsetzung von Windparks im Wald wird sowohl auf der Behörden- als auch auf der Projektwerbeseite auf eine möglichst umweltschonende Vorgangsweise geachtet. Diese beinhaltet auch, die Fällung von Bäumen so weit als möglich zu vermeiden. Der gesamte Errichtungsprozess wird von einer ökologischen Bauaufsicht, die vom Land bestellt wird, und von einer ökologischen Baubegleitung flankiert. Diese sorgen dafür, dass das Vorhaben nach den Grundsätzen der UVP-Genehmigung und deren Auflagen umgesetzt wird.
Bei der Errichtung wird so weit als möglich auf die bestehende Infrastruktur (Wege, Trassen etc.) zurückgegriffen. Bestehende Forststraßen müssen lediglich auf eine Breite von max. 4,50 Metern ausgebaut werden, es sind keine Asphaltierungen notwendig. Durch den Einsatz von selbstfahrenden Schwerlastmodulen mit Rotorblattadaptern sind auch keine großen Kurvenradien notwendig.
Energieanalyse
Gibt es einen Jahresverlauf bzw. eine Energieanalyse bei den Windrädern?
Der Windpark Munderfing belegt, dass ca. 60 % des Stroms im Winter und 40 % im Sommer produziert werden. Somit stellt Windkraft eine gute Ergänzung zu den bestehenden Wasserkraftwerken (Laufkraftwerken) und Solarenergie dar.
Schwankungen bei der Stromproduktion aus Sonne, Biomasse, Wasser und Wind werden unter anderem durch bestehende und neue Speicherkraftwerke und künftig auch durch vermehrte dezentrale Speichermöglichkeiten in Batteriesystemen von Haushalt und Gewerbe oder z.B. durch Wasserstofferzeugung ausgeglichen.
Erzeugung
Die Erzeugung würde bei mehr als 75 MWh betragen. Die 7 Gemeinden der KEM verbrauchen ca. 90 GWh, somit wären das 67,5 % vom gesamten Stromverbrauch!