Rückenwind der Landesregierung für die weitere Nutzung der Windkraft in Oberösterreich
St. Pölten (OTS) – Die IG Windkraft begrüßt die Änderung der Windrichtung beim Ausbau der Windkraft, die heute bei einer Pressekonferenz der oberösterreichischen Landesregierung angekündigt wurde. Einem Windpark im Kobernaußerwald und einem Repoweringprojekt in Voderweißenbach sollen, wie Landeshauptmann Thomas Stelzer angemerkt hat, auch noch weitere Windparks folgen. „Wir freuen uns über das angekündigte Ende der Windflaute in Oberösterreich und hoffen, dass das Windkraft-Schiff im aufkeimenden Rückenwind ordentlich Fahrt aufnehmen kann“, so Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Klar ist aber auch, dass für eine ausreichende Antwort auf die Gaskrise und die Klimakrise noch weitere Schritte folgen müssen.“
Bei einer Pressekonferenz in Linz stellte heute die oberösterreichische Landesregierung weitere Schritte beim Ausbau der erneuerbaren Energie vor. Dabei wurden auch zwei Windkraftprojekte vorgestellt, die konkret umgesetzt werden sollen. Im Kobernaußerwald sollen bis zu 12 Windräder zusätzlich errichtet werden. Im Sternwald in Vorderweißenbach sollen die bestehenden 7 Windräder durch 9 moderne Anlagen ersetzt werden. „Wir begrüßen sehr, dass in Oberösterreich offensichtlich ein Neubeginn bei der Nutzung der Windkraft eingeläutet wurde. Nun soll der Stillstand der letzten Jahre überwunden werden und Bewegung hineinkommen“, freut sich Moidl.
Weitere Windparks sollen folgen
Auf Nachfrage der Journalist:innen wurde sowohl von Landesrat Markus Achleitner als auch von Landeshauptmann Thomas Stelzer darauf hingewiesen, dass es nicht bei diesen zwei Windparks bleiben wird, sondern bis 2030 noch weitere folgen werden: „In den nächsten Jahren wird es natürlich weitere Projekte geben, das ist sonnenklar“, so Stelzer. „Die IG Windkraft sieht diese Ankündigungen ausgesprochen positiv“, bemerkt Moidl: „Für Oberösterreichs Energiezukunft steht ein sehr hohes, noch nicht genutztes Windkraftpotenzial zur Verfügung, das auch genutzt werden sollte.“
Änderung der Rahmenbedingungen nötig
Damit der Ausbau der Windkraft in Oberösterreich auch wirklich wieder beginnen kann und den neuen Rückenwind der Landesregierung aufnehmen kann, müssen aber erst die Rahmenbedingungen dafür geändert werden. „Diese positive Gestaltung steht noch aus“, so Moidl: „So bedarf es Änderungen bei der Widmung bei bestehenden Windrädern, einer Abschaffung des Windmasterplanes und eines Aufstockens des Personals bei der Behörde, damit die Projekte auch rasch umgesetzt werden können.“
Energiekrise braucht weitere Maßnahmen
„Die heutigen Ansagen sind ein erster positiver Schritt der oberösterreichischen Landespolitik“, so Stefan Moidl. „Eine ausreichende Antwort auf die aktuellen, energiepolitischen Herausforderungen infolge des Ukraine-Krieges und der drängenden Erfordernisse des Klimaschutzes ist das aber nicht. Dafür müssen weitere Schritte folgen.“
Derzeit fehlen dem Land Oberösterreich 5 TWh erneuerbarer Strom, um 100 Prozent der Stromversorgung mit Erneuerbaren abdecken zu können. Das Potenzial der Windenergie in Oberösterreich ist mit 400 Windrädern hoch. Bis 2030 könnte Oberösterreich mit 200 Windrädern 3 TWh Windstrom liefern. „Damit könnten alle Haushalte in Oberösterreich mit Strom versorgt und darüber hinaus 190.000 Wärmepumpen angetrieben werden. Somit könnten bis 2030 alle Öl- und Gasheizungen in Oberösterreich ersetzt werden“, erklärt Moidl: „Die Windkraft ist die Lebensversicherung für die heimische Wirtschaft und der Garant für einen günstigen Strompreis für die Bevölkerung.“