Am 12. April 2019 ist es uns gelungen Österreichs anerkannteste Klimaforscherin Prof. Dr. Kromp-Kolb für einen Vortrag zum Thema Klimawandel und Energieversorgung in Straß zu gewinnen.
Presse Info Interview und Vortrag von und mit Prof. Kromp-Kolb zum Thema Klimawandel und Energieversorgung – Wozu Visionen, wenn’s doch so auch geht?
Sabine Watzlik (KEM Vöckla-Ager und KEM Energie Regatta) und Christian Hummelbrunner (KEM Traunsteinregion und KEM Energie Regatta) berichten am 18. Februar 2019 in ihrer Radiosendung »KEM ma zam«, im Freien Radio Salzkammergut, über ihr Interview mit Prof. Kromp-Kolb.
SABINE WATZLIK
Frau Prof. Kromp-Kolb, warum sind 2 Grad globale Erwärmung ein Problem?
PROF. HELGA KROMP-KOLB
Ein Einstieg der globalen Mitteltemperatur um 2 Grad bedeutet, dass lokal und regional die Temperaturveränderungen sehr viel größer sein können. Dies wiederum bringt weitgreifende Probleme mit sich wie mangelnde Ernährungssicherheit, Wasserknappheit, Überflutungen oder Verlust der Küstenregionen durch Anstieg des Meeresspiegels. Das Klima ändert sich völlig in einer Weise, mit der wir schlecht umgehen können.
SABINE WATZLIK
In meiner Arbeit als KEM Managerin habe ich immer wieder mit Klimaskeptikern zu kämpfen. Mit welchen Argumenten begegnen Sie Menschen, die dieses Problem weitgehend ausblenden?
PROF. HELGA KROMP-KOLB
Wenn Personen nicht glauben, dass der Klimawandel stattfindet, dann kann man fragen, was passieren muss, damit sie es glauben. Darauf haben sie meistens keine Antwort. Wenn Personen der Meinung sind, man kann gar nichts mehr tun, dann kann man mit Gegenbeispielen arbeiten und aufzeigen, wo es hinführt, wenn wir nichts mehr unternehmen. Im Grunde geht es nicht darum, ob wir Veränderungen verhindern wollen, sondern ob wir Veränderung lenken wollen. Veränderung findet auf jeden Fall statt, aber unser Tun entscheidet, ob sie für uns zu- oder nachträglich sein wird.
SABINE WATZLIK
Wie schätzen Sie die Ergebnisse der Klimakonferenz Kattowitz ein?
PROF. HELGA KROMP-KOLB
Die Politik müsste Sprünge machen, dazu ist sie aber noch nicht bereit.
SABINE WATZLIK
Österreich wird in den Medien immer wieder als Umwelt-Musterland gepriesen. Meiner Meinung nach ist das nicht der Fall. Wie sehen Sie das?
PROF. HELGA KROMP-KOLB
Wie waren es einmal, sind es aber bei weitem nicht mehr. Im Klimabereich waren wir es jedoch noch nie. Wir hatten früh vor allem viel Wasserkraft, ruhen uns aber seither auf den Lorbeeren aus. Leider haben uns aber viele der anderen Ländern bereits überholt und Österreich ist mittlerweile eines der Schlusslichter in Europa.
SABINE WATZLIK
Welchen Tipp haben Sie, womit jeder Einzelne anfangen kann, sich am Klimaschutz zu beteiligen?
PROF. HELGA KROMP-KOLB
Regional, saisonal und biologisch kaufen, langlebige und reparierbare Produkte wählen. Generell sollte man jeden Einkauf kritisch überdenken, brauche ich das wirklich? Im Bereich Mobilität sollte man mehr zu Fuß gehen und auf das Rad zurückgreifen. Das ist gesund und es schont unsere Umwelt und das Klima. Im Wohnumfeld gibt es kleine Maßnahmen wie zum Beispiel langes Duschen zu vermeiden oder beim Wasserkochen einen Deckel auf den Topf zu geben. Weiterführende Maßnahmen sind Dinge wie die Fenster abzudichten, das Haus zu isolieren und der Umstieg auf erneuerbare Energien. Ganz wichtig ist es auch darüber zu sprechen. Was kann man tun? Warum tut man etwas? Und wie geht es einem damit?
SABINE WATZLIK
Am 12. April 2019 sprechen Sie in Straß im Attergau und sprechen darüber, warum wir überhaupt klimafreundlichen leben sollten.
PROF. HELGA KROMP-KOLB
Viele Menschen unterschätzen, wie viel jeder einzelne persönlich vom Klimaschutz profitiert. Darüber sollten wir reden!