Wie eine Gemeinde mit Windkraft Geld verdient
07. Oktober 2025
vom Österreichischen Gemeindebund-Podcast
Neue Podcast-Folge von „Amtsgeheimnisse vor Ort“ mit Bürgermeister Otto Auer
In der aktuellen Folge des Gemeindebund-Podcasts „Amtsgeheimnisse vor Ort“ spricht Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl mit Höfleins Bürgermeister Otto Auer über die Erfolgsstory einer kleinen Gemeinde, die mit Windkraft den Weg aus den Schulden geschafft hat – hin zu einem Vorzeigeprojekt für Klimaschutz, Energieunabhängigkeit und stabile Gemeindefinanzen.
Von der Sanierungsgemeinde zum Energie-Vorzeigemodell
Noch vor wenigen Jahren war Höflein, eine 1.200-Einwohner-Gemeinde, stark verschuldet – und der Widerstand gegen Windräder groß. Doch Bürgermeister Otto Auer setzte auf Transparenz und Bürgerbeteiligung:
„Wir haben den Bürgerinnen und Bürgern in zwei Informationsveranstaltungen genau erklärt, welchen Vorteil sie von den Windrädern haben – sowohl persönlich als auch als Gemeinde. Danach kam das Go für den Windpark“, erzählt Auer.
Windkraft als Wirtschaftsfaktor
Heute stehen in Höflein 31 Windräder, im Endausbau sollen es 35 werden. Und die Zahlen sprechen für sich:
„Wir nehmen alleine 500.000 bis 600.000 Euro pro Jahr nur durch die Windräder ein“, so Bürgermeister Auer.
Diese Einnahmen kommen direkt den Menschen in der Gemeinde zugute. Eine Familie in Höflein erhält rund 720 Euro Energieunterstützung pro Jahr – ausschließlich dank der erfolgreichen Windkraftprojekte.
Mit dem erzeugten Strom können rund 60.000 Haushalte versorgt werden – während Höflein selbst nur etwa 450 Haushalte zählt. Eine klare Win-Win-Situation für Umwelt, Wirtschaft und Bevölkerung.
Blick in die Zukunft: Energieautarkie und Speicherlösungen
Neben der Windkraft setzt Höflein auch auf Photovoltaik und hat eine eigene Energiegemeinschaft gegründet. Das ehrgeizige Ziel: Bis zu 95 % des eigenen Energiebedarfs selbst zu erzeugen und in einem nächsten Schritt einen Großspeicher zu errichten, der Strom für eine Woche Eigenversorgung bereitstellen kann.
Ein Beispiel, das Schule machen kann
Bürgermeister Otto Auer empfiehlt seinen Amtskolleginnen und -kollegen, den Schritt zur Windkraft und zur Bildung von Energiegemeinschaften zu wagen:
„Sie bringt zufriedene Bürger, sorgt für Regionalität und schafft erneuerbaren Strom.“

